27. Juli bis 2. August 2008 - Novigrad
- Trieste - Grado - Caorle - Venezia - Chioggia - Rovinj
27. Juli: Nach dem Ausklarieren aus Kroatien in Novigrad,
machen wir uns auf dem Weg nach Triest. Wir machen dabei einen Zwischenhalt
in der Bucht S. Bartolomeo hinter den Muschelzuchten (45º35.70'N/013º43.05'E).
Etwas später fahren wir dann Richtung Triest in die Marina San
Giusto. Es ist Sonntag und es bewegt sich sehr wenig, obschon Höchstsaison
für Italien. Nach einer kurzen Wartezeit weist man uns einen Platz an
einem Fingersteg zuhinterst in der Marina. Die Marina ist OK und sauber
aber das Anzapfen von Strom aus einer Säule mit Schlüssel, Code usw.
erweist sich als etwas trickreich....
Die Marina ist sehr zum Stadtzentrum mit seinen
Prunkbauten und auch nahe zu einer dicht befahrenen Hauptstrasse. Der
Verkehrslärm wird aber von der ehemaligen Fischmarkthalle abgeschirmt
und in der Marina ist es, abgesehen von der Musik aus der benachbarten
Bar, sehr ruhig.
In ganz Triest habe ich in sämtlichen maritimen Buchhandlungen vergebens
nach einem Führer für die Lagunen und Flussläufe in der italienischen
Nordadria gesucht.
Wir hatten im Sinn in den Lagunen und Flussläufen ein paar Tage zu verweilen
weil die Landschaften idyllisch und für uns völlig neu waren. Ohne
detaillierten Führer, ein gefährliches Unterfangen. Schade...
im deutschsprachigen Raum wären
wir fündig
geworden.

Trieste: ein Teil der vielen Prunkbauten

Trieste: links die ehemalige Fischmarkthalle,
dahinter ist die "Marina San Giusto", rechts eine schöne
Wolkenformation
am Abendhimmel
Am nächsten Tag mieten wir ein Auto und
fahren nach Slowenien um die Grotten von Postumja zu besichtigen. Auf dem Weg
dorthin fahren wir nur auf Landstrassen um nicht die Autobahn- Vignette für
diesen einen Tag kaufen
zu müssen.
Die ländliche Landschaft in Slowenien ist schön, ist grün und
gepflegt. Die kleinen Häuser auf dem Land sind bunt
und mit vielen Blumen geschmückt.
Die Grotten sind sehr weitläufig und wirklich sehenswert, wenn auch
der Andrang von Touristen gewaltig ist.

Slowenien: links: schöne Häuschen
in einem Dorf auf dem Weg von Triest nach Postumja, rechts ein idyllischer Naturgarten
bei den Grotten von Postumja
Gegen Mittag am 29. Juli verlassen wir Triest und fahren
nach Grado. Nach telefonischer Auskunft sind in der Marina keine Plätze
frei und man verweist uns an die Lega Navale die Mitten in der Stadt,
am Ende des Kanals einige Plätze verwaltet. Da sind noch Plätze frei
und 29 € für eine Nacht sind angemessen obschon Wasser und Strom abwesend
sind. Duschen und WC gibt es aber. Grado ist ein lebhaftes Städtchenund
das Liegen quasi im Stadtzentrumund natürlich absolut sturmsicher ist ein
ungewöhnliches Gefühl.

Grado: links: in der Lagune Wegweiser wie auf
der Strasse, rechts: der lange Kanal bis in die Stadtmitte
Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Caorle und
machen dabei einen Bogen ins offene Meer um ein bisschen weniger trübes
Wasser zu finden um wiederum einerseits
Wasser zu machen
und andererseit bei einem kurzen Tauchgang den Log-Impeller zu befreien
der mit feinen Algen blockiert ist. Weit weg von der Küste und Wassertiefen von
10 - 12 m. Auch eine ungewohnte Situation wenn man das erste Mal in der
Adria ist.
In Grado fahren wir langsam (die einzige vernünftige Karte die wir haben
ist die vom Plotter und die ist schon 4 Jahre alt... erweist sich aber als noch
recht genau) dem
Kanal entlang bis in die Marina Darsena dell'Orologio die relativ nahe zum interessanten
Zentrum des Städtchens gelegen ist.
Die Marina ist sehr ruhig. Trotz Hochsaison sieht man kaum Menschen. Allemal
nur ein Abstellplatz für Yachten...

Caorle: links: der Dom im hübschen Städtchen, rechts: Rondinara in
der Marina "Darsena dell'Orologio"
Am 31. Juli fahren wir weiter
nach Venedig in die Marina (Circolo Velico) San Giorgio. Die Marina ist auf der
kleinen Insel genau gegenüber
dem Markusplatz
und für in die Stadt muss man den Vaporetto nehmen die jedoch so häufig
fahren, dass kaum Wartezeit
entsteht. Wir haben diese Marina gewählt, weil wir uns trotz hohem Preis
(80 € für eine Nacht) nicht den Anblick entgehen lassen wollten.
Wir kommen um 15:30 an und bald können wir in die Stadt und dort tauchen
wir in eine unglaubliche Menschenmenge ein. Wir kannten Venedig von früheren
Jahren schon recht gut und jetzt flanieren wir etwas ziellos herum und geniessen
die besondere Atmosphäre dieser Stadt.
Am nächsten Morgen in der Frühe fährt die Admiralin für eine
weitere Besichtigung zum Markusplatz. Zu dieser Zeit (es war
so um die 8:30) sind die Touristen noch im Bett oder am Frühstück.
Auf den Markusplatz, in den Gassen und auch auf den Kanälen bewegt sich
sehr wenig. Noch ein anderes Gesicht von Venedig...

Venezia: links: die Insel San Giorgio
mit der Marina, rechts: der Ausblick auf Piazza San Marco von der Marina San
Giorgio

Venezia: links: keine Touristen-Massen
am frühen Morgen, rechts: ein Gondolen-Gedränge
Wir verlassen Venedig und fahren innerhalb der Lagune auf
dem Kanal entlang der Lido- und Pellestrina-Inseln nach Chioggia. Eine sehr interessante
und schöne Fahrt, obschon wir kurz nach der Malamocco-Durchfahrt den rechten
Weg zwischen den vielen Dalben verpasst haben und aufgesessen sind. Mit
voller Motorkraft zurück und Ruderbewegungen hin
und her sind wir zum Glück
freigekommen. Die Karte in meinem Navionics-Modul war veraltet und zeigte nicht
die richtige Dalbenreihe... Auch später, für die Zufahrt zu der Darsena
Mosella und zum Fischereihafen in Chioggia waren die Dalben ganz anders positioniert
als
in den elektronischen Karten. Es sei vor zwei Jahren in
der Gegend viel gebaggert worden sagte man mir bei der
Darsena Mosella...
Kurz vor der Chioggia-Durchfahrt lassen wir den Anker fallen und beobachten viele
kleine Böötchen
mit Einheimischen die sich von der Strömung treiben lassen und winzig kleine
Sepien mit der Angel fangen. Die Leute erklären uns, das sei eine Spezialität
der Gegend und werden zu Höchstpreisen von 80 €/Kg gehandelt.
Die Darsena Mosella ist eine noch ganz nette Marina mit Pfahlboxen. Sie ist aber
auf der Lagunenseite völlig ungeschützt und aus der Seite verläuft
auch der Kanal zum Fischerei-Hafen.
Bei jedem durchfahrenden Boot gibt es etwas Schwell. Auch für uns ungewohnt
sind die grossen Wasserstandunterschiede mit den Gezeiten. Gerade in Chioggia
waren es gute 80 cm.
Bis in die Stadt ist es ein Fussmarsch von etwa 15 Minuten. Ein schöner Spaziergang.
Für
die Suche eines Restaurants lassen wir uns vom Guide Michelin beraten und wieder
berät er uns gut.
Wir verwöhnen uns mit rohen Scampi an einer leichten Zitronen/Öl Sauce,
fritierte Zwerg-Sepien und Zwerg-Kalamaren. Vor allem die Sepien waren absolut
Spitze! Das Ganze begleitet von einem hervorragenden Prosecco. Gekostet hat uns
das Nachtessen 120 €. Nicht sehr billig aber wirklich ausgezeichnet.
In der Nacht gewittert
es über dem Festland ziemlich
heftig und Wind und Wellen treffen uns frontal. Also Wachbleiben und die Standfestigkeit
der Pfähle
beobachten.
Am Morgen des 2. August laufe ich zu früher Stunde nochmals in die Stadt
um auf dem Markt gute Fische einzukaufen. Wenn man schon in Chioggia ist, muss
man unbedingt profitieren denn der Fischmarkt ist wirklich ein Augenschmaus!

links: Laguna di Venezia: die Fahrt
innerhalb der Lagune von Venezia nach Chioggia, rechts: Chioggia: Die
Hauptstrasse im Zentrum der Stadt
Danach legen wir los und zielen auf Rovinj,
zurück nach Kroatien.
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